Die 5 häufigsten Probleme
bei Dampfschläuchen
Dampf ist in vielen Betriebsprozessen unentbehrlich, aber auch gefährlich und teuer! Achten Sie daher ausreichend auf Ihre Dampfschläuche, sowie auf deren Kupplungen und Montageart. Der Schlauchtyp und die Art der Kupplungsmontage, aber auch der Umgang des Nutzers mit den Dampfschläuchen bestimmen deren Lebensdauer. Diese Lebensdauer lässt sich verlängern, wenn Sie einige Regeln und Empfehlungen beachten, die darüber hinaus auch den Schutz des Nutzers gewährleisten. Damit Sie die Lebensdauer Ihrer Dampfschläuche verlängern können, haben wir die 5 am häufigsten auftretenden Probleme zusammengefasst. Wir erläutern Ihnen gern, wie Sie diese Probleme vermeiden können.
Problem 1. Schäden durch überhitzten Dampf
Bei Dampf unterscheiden wir – je nach den jeweiligen Druck- und Temperaturwerten – 3 verschiedene Zustände:
- feuchter, gesättigter Dampf
- trockener gesättigter Dampf
- überhitzter Dampf
Das folgende Diagramm zeigt anhand der Kombination von Arbeitsdruck und Temperatur, ob der Dampf gesättigt oder überhitzt ist. Punkte unterhalb der Trennlinie "Gesättigter Dampf" stehen für heißes Wasser, Punkte darüber für überhitzten Dampf.
ACHTUNG! Jede Nutzung von Dampf, der oberhalb der Trennlinie angesiedelt ist, verkürzt die Lebensdauer des Dampfschlauchs.
Enthält gesättigter Dampf unverdampfte Wasserteilchen, ist er 'nass'; andernfalls ist er 'trocken'. Gesättigter und relativ feuchter Dampf 'schmiert' die Gummiinnenwand des Schlauchs. Überhitzter und damit trockener Dampf fördert jedoch die Vulkanisierung und härtet so die Gummiinnenwand weiter aus, was die Lebensdauer des Gummis verkürzt.
Am besten verhindern Sie Schäden durch überhitzten Dampf, indem Sie sich nach der obigen Grafik richten. Achten Sie stets auf die Kombination von Arbeitsdruck und Temperatur, und achten Sie darauf, dass die Werte nicht oberhalb der Trennlinie liegen.
Problem 2. Popcorning der Innenwand
Das so genannte Popcorning bezeichnet eine Beschädigung der Schlauchinnenseite. Dazu kommt es, wenn Wasser(dampf) von den Innenwandporen absorbiert wird. Nach dem Gebrauch kühlt sich der Schlauch ab, und der Dampf kondensiert zu Wasser, das im Schlauch verbleibt. Bei erneutem Gebrauch dehnt sich der eingeschlossene Wasserdampf plötzlich um das 1600-fache aus und bildet in der Innenwand Luftblasen, die das Gummi aus der Innenwand drängen. Der Schlauch verstopft, und Gummistücke verschmutzen den Dampf. Die Innenfläche sieht dann aus wie Popcorn, daher der Name.
Dampfschläuche dürfen nicht 'nass' gelagert werden, sondern müssen nach Gebrauch stets trockengeblasen werden. Dieser Vorgang wird als "Drain After Use" bezeichnet. Die praktische Erfahrung lehrt, dass dieses Trockenblasen praktisch nie durchgeführt wird. Dadurch erhöht sich das Popcorning-Risiko. Zur Vermeidung dieses Problems und als Alternative zum Trockenblasen können Sie einen Dampfschlauch mit extrudierter (gespritzter) Innenwand nutzen, die in ihrer Beschaffenheit nahtlos und homogen ist. Sie ist zudem aus einem hochwertigen, gasdichten Gummi gefertigt, sodass kein (Wasser-)Dampf in die Poren eindringen kann und Popcorning verhindert wird.
Problem 3. Rostende Einlagen
Dampfschläuche haben standardmäßig (meist gewickelte, manchmal geflochtene) Stahleinlagen. Ihre Innenwand ist meist porös, daher sucht sich der Dampf einen Weg nach außen. Er kommt dabei auch mit den Stahleinlagen in Berührung, die daraufhin zu rosten beginnen. Dieser Vorgang vollzieht sich für den Nutzer unsichtbar in der Innenwand, sodass es zu potenziell gefährlichen Situationen kommen kann, da die Stahleinlagen vom Gummi der Außenwand umschlossen sind. Hat der Rost erst eingesetzt, gibt es kein Halten mehr, besonders wenn Sie den Schlauch längere Zeit nicht nutzen. Die Einlagen können so geschwächt werden, dass der Schlauch birst und heißen Dampf freigibt, was sofort zu lebensgefährlichen Situationen für den Nutzer führt.
Auch bei offenem Dampf (freies Ausströmen) kann der Schlauch bersten. Das unaufhaltsame Popcorning füllt den Schlauch mit Schlacke, und es strömt weniger Dampf aus dem Schlauch. Dagegen erhöhen die Nutzer der Erfahrung nach dann den Dampfdruck, und durch diese Druckerhöhung kann der Schlauch bersten. Geschwächte Einlagen tragen zu diesem Risiko bei.
Vermeiden Sie rostende Einlagen und mithin gefährliche Situationen: Nutzen Sie Schläuche mit verzinkten Stahleinlagen. Das vervielfacht die Sicherheit des Nutzers und verlängert die Lebensdauer des Schlauchs erheblich.
Problem 4. Schlechte Erkennbarkeit
Dampfschläuche, die auf dem Boden liegen, in Gebrauch sind oder an schwer zugänglichen Stellen eingebaut wurden, sind oft schlecht zu erkennen. Die Farbe der Außenwand (meist schwarz) sagt dem Nutzer nichts über die Schlauchart. So entstehen u. U. Gefahrensituationen, denn es wird mit hohen Temperaturen gearbeitet, sodass Verbrennungsgefahr vorliegt. Zur Vermeidung von Gefahrensituationen sind Dampfschläuche nach der Norm EN6134-2A deutlich erkennbar zu markieren, einschließlich wichtiger Produktinformationen (Name des Herstellers, Schlauchnorm, Höchstwert für Arbeitsdruck und Temperatur).
Zum Dampfschlauch gehört auch zwingend ein rotes Band, das über die ganz Länge und praktisch immer gerade in Schlauchrichtung verläuft. Allerdings ist der Schlauch auch damit manchmal noch nicht als Dampfschlauch erkennbar, denn je nachdem, wie der Schlauch aufgerollt oder gelagert ist, ist das Farbenband ggf. nicht sichtbar. Verwenden Sie deshalb ein Spiralfarbenband mit deutlich erkennbarem Textaufdruck. So ist die Schlauchart – selbst beim Einbau an schwer erreichbaren Stellen – jederzeit erkennbar. Der Nutzer sieht gleich, dass es sich um einen Dampfschlauch handelt, und kann geeignete Maßnahmen treffen.
Problem 5. Dampfleck durch lockere Klemmen
Ein leckender Schlauch entsteht durch eine Leckage im Schlauch selbst oder an einer lockeren Klemmverbindung. Vom Dampfverlust abgesehen, gefährden letztere den Nutzer, wenn die Kupplung aus der Klemme schießt. Vermeiden Sie unnötig hohe Kosten und Gefahrensituationen mit folgender Lösung.
Dampfschläuche werden in der Regel mit a) so genannten 'Boss-Klemmplatten' aus Stahl oder b) Hochdruck-Klemmschalen aus Messing montiert. Boss-Kupplungen lecken bekanntermaßen mit der Zeit. Das liegt an der ovalen Form der Klemmplatten und an der Öffnung, an der die zweiteiligen Platten aneinander anschließen. Dieses Problem lösen Sie günstig und schnell: Kürzen Sie den Schlauch und montieren Sie neue Klemmplatten an die Schlauchtülle. Diese Lösung funktioniert aber nur vorübergehend, da sich dasselbe Problem wiederholt. Außerdem wird so der Schlauch immer kürzer, und die Kosten steigen.
Eine bessere Lösung sind Klemmschalen aus Messing. Leckagen entstehen hier seltener, sind aber dennoch weiterhin möglich, da sich zwischen den zweiteiligen Schalen ein Zwischenraum befindet. Als einfache Lösung können Sie die Schrauben nachziehen. Wenn Sie jedoch Boss-Klemmplatten UND Klemmschalen aus Messing verwenden, lösen sich jedoch bei intensiver Verwendung die Schrauben und Muttern, was im Betrieb gefährlich für den Nutzer sein kann.
Presshülsen machen endgültig Schluss mit Dampflecks und sich lösenden Kupplungen. Sie bieten folgende Vorteile:
- Keine Schrauben, die sich lockern können, und folglich eine sichere Arbeitsumgebung.
- Leichtgewichtiger und deshalb bequemer im Gebrauch.
- Kein Raum (auch "Leckbrücke" genannt) zwischen den Klemmschalen.
- Sichere Verbindung durch perfekten Griff auf die Einlagen.
- Keine unnötigen Kosten durch Dampflecks.
Haben Sie Fragen zu Dampfschläuchen? Dann nehmen Sie Kontakt mit einem unserer Spezialisten auf, die Sie zur besten Anwendung detailliert informieren und beraten können.