Sicherheitsherausforderungen für
Chemie- und Pharmabetriebe
Die Schweiz ist einer der führenden Hersteller von chemischen und pharmazeutischen Produkten in Europa und hat laut einer Statistik von 2007 mit ca. 6,0 Unfällen pro einer Million Arbeitsstunden einen der niedrigsten Werte für unfallbedingte Arbeitszeitausfälle (Lost Time Incident Rate, LTIR).
Im Vergleich zum Jahr 1993 sank der Wert um 50% und spiegelt die Bedeutung von Arbeitsschutzprogrammen wider.
Um ihre Mitarbeitenden ordnungsgemäss zu schützen, müssen Chemie- und Pharmaunternehmen nicht nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Arbeitsschutz in ihrem Land kennen,
sondern auch die potenziellen Risiken und Sicherheitsprobleme, die in ihren Werken auftreten können.
Die grössten Sicherheitsherausforderungen in der Chemie- und Pharmaindustrie
1. Einhaltung der europäischen und internationalen Sicherheitsstandards
Obwohl die Schweiz nicht Teil des EWR ist, müssen Unternehmen in der Chemie- und Pharmaindustrie die europäischen und internationalen Gesetze einhalten. Daher ist es in
dieser Branche entscheidend, stets über Gesetzesänderungen informiert zu sein und diese schnell umzusetzen.
Wenn Produkte in den USA oder in Grossbritannien verkauft werden, müssen die Unternehmen ausserdem die FDA-Normen der amerikanischen Gesundheitsbehörde bzw. die Normen der
britischen Health and Safety Executive erfüllen. Die Verwendung von zertifizierten Materialien und Werkstoffen ist entscheidend, um kostspielige Anpassungen an Materialien oder
Produktionsprozessen zu vermeiden.
2. Auswahl geeigneter Materialien für die Chemie- und Pharmaindustrie
Die Auswahl des richtigen Materials oder Werkstoffs für eine Anwendung muss besonders berücksichtigt werden. Jede Anwendung erfordert eigene technische Evaluierungen und
Spezifikationen. Darüber hinaus wird in chemischen und pharmazeutischen Unternehmen oft mit starken Chemikalien und Heissdampf gereinigt.
Aus diesem Grund werden Materialien und Werkstoffe verwendet, die für Prozesse wie CIP (Cleaning in Place) und SIP (Sterilization in Place) geeignet sind. Elastomer- und
Dichtungsmaterialien, die in Produktionswerken eingesetzt werden, müssen ADI-frei sein und Normen wie die 3-A-Standards, USP Class VI, NSF 61 oder die Bestimmungen des
Bundesinstituts für Risikobewertung erfüllen.
Kunststoffe müssen metalldetektierbar und antimikrobiell sein und der Norm EG 1935/2004 entsprechen. Schmierstoffe und Wartungsprodukte müssen über Zertifizierungen wie NSF-H1
oder NSF-H3 verfügen.
3. Hygienische Bauteile und Maschinen
In der Chemie- und Pharmaindustrie sind Sauberkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit die wichtigsten Merkmale eines Bauteils oder einer Maschine. Um gesetzliche
Anforderungen wie die Norm USP Class VI zu erfüllen, sind für die Anlagen hygienische Bauteile zu verwenden.Häufig bestehen diese aus hochwertigem Kunststoff oder Edelstahl.
Ausserdem sind tote Winkel in der Konstruktion zu vermeiden (HACCP), da sich darin Rückstände ansammeln. Diese wiederum können Produktkontaminationen auslösen.
4. Prüfung und Zertifizierung neu entwickelter Produkte
Verunreinigungen in Produktionsanlagen werden nicht immer durch die Auswahl des falschen Materials oder sichtbare Fehler in der Konstruktion verursacht. Auch kleine in der
Luft schwebende Partikel können zu Verunreinigungen führen.
Daher ist es für Chemie- und Pharmaunternehmen äusserst wichtig, dass die Materialien vor Umweltverschmutzungen geschützt und in Reinräumen vorbereitet, gesäubert und
verpackt werden.
Insbesondere bei Materialien, die unter extremen Bedingungen eingesetzt werden, wie z. B. hohen Temperaturen, starkem Druck oder die in Kontakt mit aggressiven Chemikalien
kommen, ist es wichtig zu wissen, wie sich die Komponenten in der Anlage verhalten.
5. Sicherheit der Mitarbeitenden
Bei der Produktion von Chemikalien oder pharmazeutischen Produkten sind sichere Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden zu gewährleisten. Qualifizierte Experten für persönliche
Schutzausrüstung (PSA) unterstützen Sie dabei, die Richtlinien Ihres Unternehmens zu analysieren und sicherzustellen, dass Sie alle geltenden Gesetze vollständig einhalten.
Die Experten untersuchen eine Vielzahl von Faktoren.Das reicht von der Handhabung von Chemikalien und der Exposition gegenüber gefährlichen Stoffen bis hin zu Hygieneanforderungen
wie persönlicher Schutzausrüstung, Zugangsbeschränkungen für bestimmte Bereiche oder aseptischen Prozessen.
Als Multiproduktspezialist mit Expertenwissen im Bereich Arbeitssicherheit für die Chemie- und Pharmaindustrie unterstützen wir Sie bei diesen Herausforderungen.